mitMACHTmuseum

Team „Cargo“: Lilly Geißler, Felix Kalchschmid, Lena Müller, Gereon Plättner

Spielformat: Mixed Media-Installation (VR & Realer Raum)

Zielgruppe: Museumspädagog*innen und -besucher*innen

 

Als VR-Escape-Game für zwei Personen macht mitMACHTmuseum die Mechaniken von Unterdrückung, aber auch Kooperation zwischen zwei gegnerischen Parteien spielerisch erfahrbar. Die Information, dass es sich um ein Selbstexperiment zu politischer Bildung handelt, wird beiden Spieler*innen zunächst vorenthalten. Während eine Person mit VR-Brille ein Rätsel lösen, dabei aber auf einen Teil der eigenen Sinne verzichten muss, wird die andere Person dazu angehalten, den umgebenden Raum zu manipulieren und so den Lösungsprozess zu verhindern. Gelingt es der Person mit VR-Brille dennoch, durch das fortschreitende Erkunden des Raums mehr und mehr ihrer Sinne wiederzugewinnen und sich aus der Manipulation der zweiten Person zu lösen, müssen beide daran anschließend jedoch zusammenarbeiten, um einer größeren Bedrohung zu entkommen. Nur wenn sie ihren Konflikt überwinden und unter Zeitdruck kollaborieren, können sie mitMACHTmuseum erfolgreich abschließen und dem Escape Game entkommen.

Das Spiel gestaltet sich dabei in drei Phasen: In der ersten Phase muss Person A die gestellten Rätsel lösen (z.B. die Quelle eines Geräusches ausfindig machen), während Person B die Möglichkeit hat, diese Quelle mehrfach zu verschieben. Die Erfahrungen von Hilflosigkeit gegenüber Dominanz und Machtgefällen steht im Vordergrund dieser Phase. In einer zweiten Phase kann Person B Person A erneut bei der Lösung eines Rätsels behindern. Hier ist es ihr sogar erlaubt, Person A erneut mögliche bereits widergewonnene Sinne zu entziehen. Das Machtgefälle zwischen den Personen verschärft sich weiter.

Kann Spieler*in A beide Phasen jedoch dennoch erfolgreich abschließen, mündet das Spiel in der dritten Phase: Hier nimmt Person A die Brille ab und erkennt den*die Mitspieler*in als antagonistische*n Manipulator*in. Zugleich erhalten die Spieler*innen die Puzzle-Aufgabe gestellt, „toxischen Abfall“ mithilfe eines Seils von einem in einen zweiten Behälter zu transportieren. Nur wenn ihnen dies innerhalb von 2 Minuten gelingt, gewinnen sie das Spiel, ansonsten verlieren sie gemeinsam. Als Installation für einen museumspädagogischen Kontext kann mitMACHTmuseum Abstrakte Konzepte wie Unterdrückung, Machtmissbrauch, aber auch (erzwungene) Kooperationen direkt erfahr- und spürbar gestalten und eine Verbindung zu ihrer Wirkungsmacht in außenpolitischen Entscheidungsprozessen aufzeigen. Gerade für ein Verständnis von Feministischer Außenpolitik und dem Aufbrechen kolonialer Strukturen bietet das Spiel notwendige Reflexionsräume. Ohne sich dabei auf ein konkretes politisches Szenario zu beschränken, erlaubt das Spiel den Teilnehmenden, verschiedene Rollen auszuprobieren und in der Verschränkung von analogem und virtuellem Raum eindringlich Perspektivwechsel zu erleben.